18.06.05

Napa Valley

Napa Valley grenzt im Nordosten an die San Francisco Bay, mit dem Auto ca. 1 h von San Francisco entfernt. Das Tal ist 30 Meilen lang und max. 5 Meilen breit. Es leben rd. 110.000 Menschen in den 5 Städten, die 4 bekannten davon sind von Norden nach Süden: Calistoga, St. Helena, Yountville und Napa.

1831 kam der erste amerikanische Siedler ins Tal, George Yount, er war es auch, der als erstes Wein anbaute. Seine Weinstöcke stammten aus Mexiko, die ersten europäischen Weinstöcke kamen erst 1861 mit der Charles Krug Winery.
Mit dem Goldrausch von 1849 kam auch der Aufschwung für die ansässigen Weinbauern, aber durch die Prohibition mussten viele der bestehenden Weinbetriebe schließen bzw. auf Alternativen umsatteln. Die Folgen waren im Tal lange zu spüren, erst 1966 eröffnete Robert Mondavi die erste große Weinkellerei nach der Prohibition. Der große Durchbruch der kalifornischen Weine gelang, als 1976 zur großen Überraschung ein kalifornischer Wein bei einer Blindverkostung in Frankreich den ersten Platz belegte.

Das milde Klima (durch die Nord-Süd Ausrichtung der Gebirgsketten wird die kalte Luft vom Pazifik abgehalten) gemeinsam mit der Beschaffenheit des Bodens galten lange als ideale Bedingungen für Bordeaux-Trauben wie Sauvignon Blanc und Cabernet Sauvignon. Später stellte sich heraus, dass der Boden vor allem im Süden des Tales auch für Trauben aus dem Burgund - z.B. Chardonnay and Pinot Noir - geeignet ist.
Andere bekannte angebaute Weinsorten sind u.a. Merlot und Zinfandel, in den letzten Jahren gab es auch eine Wiederbelebung der klassischen italienischen Trauben wie Pinot Grigio oder Sangiovese.

Ein Blick auf die großen Weinkellereien und ihre klingenden Namen zeigt, dass es hauptsächlich Europäer waren, die Trauben und Weinkunst selbst nach Kalifornien gebracht haben.
So gründeten 1876 die Beringer Brüder aus Deutschland die heute älteste noch bestehende Weinkellerei in Napa Valley.
Über die letzten Jahre haben die kalifornischen Weine kontinuierlich an Beliebtheit gewonnen.

Entlang des Highway 29 durch das Tal reiht sich eine Weinkellerei an die nächste. Will man diese Hauptverkehrsroute meiden, fährt man am besten entlang des Silverado Trail, der parallel zum Highway läuft. Überall kann man Wein kosten und kaufen, in den Shops gibt's zusätzlich noch andere Mitbringsel und Erinnerungsstücke zu kaufen: vom Korkenzieher über Geschirr zu T-Shirts…
In wenigen Weinkellereien kann man hingegen eine Tour durch die Weinkeller inkl. Erklärungen zur Herstellung machen, und in den seltensten Fällen sind diese Führungen auch kostenlos.
Positiv aufgefallen ist uns die Mumm Winery, da gibt's jede volle Stunde (bis 15 Uhr) ohne Anmeldung eine Gratisführung.
Anders bei Beringer, eine Anmeldung ist erforderlich und die Touren (tw. Verkostung inkludiert) kosten pro Person 10 - 35 $. Die lassen wir aus, denn erstens haben wir die Tour schon gesehen und zweitens sind sowieso die restlichen Termine des Tages ausgebucht.

Unter den Weinkellereien ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Wir haben 7 Wineries abgeklappert, hier eine kurze Auflistung und Beschreibung:
Klein und abgeschieden im Hinterland gelegen ist Nichelini, preismäßig bescheiden geblieben Sutter Home, klassisch elegant präsentiert sich Beringer, bei Mondavi gibt es lockere Atmosphäre wie am Uni-Campus, Mumm erinnert uns an ein italienisches Landhaus, Mondänes gepaart mit amerikanischen Kitsch finden wir bei Darioush.

Unser Tagesprogramm ist sehr dicht, will man an Führungen und/oder Verkostungen teilnehmen, sollte man nicht mehr als 3-4 Stationen pro Tag einplanen.


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